Herausragend2023-11-10T20:36:09+01:00

HERAUSRAGEND

Mit Irmgard Böhmer-Saal hatten wir 1995 unsere erste Einzelausstellung im Kulturraum mit Ölgemälden – Sichtweisen in andere Dimensionen und Portraits. Im gleichen Jahr kam sie auch als freie Künstlerin zur Majolika Karlsruhe.

Auf Keramik zu malen war der Beginn eines neuen Prozesses. Die reduzierte Formensprache erinnert an Pablo Picasso und ist eine Weiterentwicklung der frühen naturalistischen Portraits. Weinhalter und Vase mit Goldauflage sind Stellvertreter in der Ausstellung.

Die lange Maltradition drängte sie dazu aus dem Bild heraus zu treten, in die Dreidimensionalität der Plastik zu gehen. „HERAUSRAGEND“ ist damit auch als Ausstellungstitel begründet.  Der Mensch – als Ursprung aller Dinge – steht vor dem Bild als Plastik. Aus dem Bild heraus, seien es die locker wirkenden und mit großer Professionalität gezeichneten Akte, die dann in Terrakotta aus der Fläche als Halbrelief „Akt mit Kette“ entstehen oder die Malerplastiken, handgeformt, erreichen durch ihr malerisches Können große Wirkkraft.

Es ist die Malerei, die sie vorantreibt!  Sie haucht den einzeln geformten Reliefs oder Kopfplastiken Leben ein und verleiht ihnen den Anschein von unvergänglicher Weisheit. Gesichter modelliert, bemalt mit genialem Pinselstrich beleuchtet die Hintergründigkeit – versetzt in Harmonie.

Das intensive Auseinandersetzen der Künstlerin mit den feminas, Göttinnen (Hestia), Hoheiten, Schönheiten, der Anmut, den Blick nach innen oder in eine andere Welt gerichtet, in sich ruhend, strahlen Energie und Würde aus. Ästhetik ist mit dem Mentalen in Einklang und zieht den Beschauer in Bann.

Das Thema „Kopf“, Urkopf „Archè“ männlich-archaische bis androgyne Häupter, auf das Wesentliche reduziert. Archè bedeutet „Anfang“ oder „Ursprung“, hergestellt aus den Elementen Erde, Wasser, Feuer, Luft scheinen aus den Anfängen der Kunst überhaupt zu kommen. Wie Wächter über Haus und Garten – thronen sie erhaben mit oder ohne Gold, vernagelt, mit Helm, afrikanischer Bemalung, teils offenen oder verschlossenen Mündern, trotzen jedem Wetter.

Das Malen und Formen in Ton bietet Irmgard Böhmer-Saal Ausdrucksmöglichkeiten, die sonst nur schwer zu artikulieren wären. Immer wieder schöpft sie aus ihrer Kreativität.

Seit Alters her galt der Apfel wegen seiner Kugelgestalt als Sinnbild der Vollkommenheit, Symbol für Schönheit, Glück, Macht und Herrschaft. Vielleicht wurde deshalb der Reichsapfel zum Krönungszeichen der deutschen Kaiser erkoren. Je nach Reifezustand symbolisiert er Schönheit, ewige Jugend aber auch Vergänglichkeit und Gesundheit.Der Paradiesapfel wurde nicht mehr nur als Frucht der Sünde, sondern auch als Symbol der Verheißung auf Erlösung gesehen. Der Apfel als Relikt des Paradieses.

Die Arbeiten tragen den Stempel der Staatlichen Majolika Karlsruhe, welche um die Jahrhundertwende in der Zeit des Jugendstils gegründet wurde und seither mit hochrangigen Künstlern und Keramikarbeiten einen bedeutenden Ruf erlangt hat.

Seit 1986 ist sie als freischaffende Künstlerin am Kunstmarkt bekannt. Preise und viele Ausstellungen im In- und Ausland folgten

Die Arbeiten auf Leinwand von Angie Horlemann sind eingefangene Momente, Augenblicke und Zustände von Zeit.

Spuren – suchen, entdecken und hinterlassen – so ließe sich ganz allgemein das Thema dieser Bilderreihe zusammenfassen. Die Natur sowie auch der Mensch hinterlassen auf der ganzen Welt unentwegt Spuren.

Es ist eine Kunstform, bei der die künstlerischen Mittel – wie, Formen, Farben und Texturen – verwendet werden, um Ideen und Emotionen auszudrücken, anstatt realistische Darstellungen von Gegenständen oder Landschaften zu schaffen. Ihre Bilder sind oft Ausschnitte aus dem Ganzen – eine Erzählplattform, teilweise Abbilder der Innenwelt der Künstlerin, Erlebtes, Wirklichkeit und Fantasie.

„Ich verstecke gerne Hintergründiges in Bildern, das der Beobachter finden kann, wenn er sich darauf einlässt.“

Informelle Kunst lässt viel Freiheit die für Interpretation eines Werks. Ein gutes Kunstwerk erkennt man mitunter daran, wie erfolgreich es z. B. Emotionen, Stimmungen und Gefühle im Betrachtenden hervorruft. Die ausdrucksstarken Kompositionen entwickeln sich frei aus der Farbfläche heraus.

Ihre Farben leben, Angie Horlemann stellt sie aus Pigmenten selbst her und versetzt sie mit festen Stoffen. Die Flächen erzeugen eine körperliche Räumlichkeit, eine fast fühlbare Dreidimensionalität, indem sie die Farben in mehreren Schichten pastos aufträgt, teilweise wieder abkratzt, abschabt.

Die Bildtafeln  sind energiegeladen und kraftvoll, zeugen aber zugleich von hoher Sensibilität. Die Bilder Geza, Diffusion, Rosada belegen die feinsinnigen Farbabstufungen. Mit Hilfe der verschiedenen Gestaltungsmittel erzeugt sie eine strukturierte, lebendige Oberfläche, die eine enorme haptische Qualität aufweist und ebenso prägend und aussagekräftig ist.

Der Malgrund wird zur Landschaft, mit Höhen und Vertiefungen, Erde und Sand sprechen und bezeugen die reale Gegenwart der Natur, die Naturverbundenheit der Künstlerin wird spürbar.

Risse in den Farben, abgetönte Mattigkeit, Hindurchschimmern der dunklen Schichten, Kratzer, Schraffuren, die die Malerin ihren Bildern zufügt, lassen die Oberfläche wirken, als hätte sie einen Alterungsprozess hinter sich. Strukturen entwickeln sich auf der Oberfläche, darunter liegende Schichten werden freigelegt, Vergangenes wird offenbar. Spuren der Zeit, wie Angie Horlemann es nennt.
Ihre Arbeiten wirken nicht morbide, im Gegenteil, es tritt eine Vitalität zutage, die von spontaner Energie und Lebenslust erzählt.

Teilweise kalligraphische Zeichen sind emotionale Markierungen, Zeichen, Hinterlassenschaften der Zeit, eine Spannung zwischen Farbe, Form und Oberfläche.

Ein experimentelles Spiel der verschiedensten Gestaltungsmittel sind Ausdruck emotionaler Kraft, positiver Ausstrahlung, starker Erdverbundenheit und zeitloser Würde. Die Bildtitel entstehen in Anlehnung an Erlebtes, Reisen, haben oft spanischen Ursprung.

Auch Angie Horlemann ist langjährige Künstlerin der Galerie, viele Ausstellungen im In- und Ausland, Preisträgerin wie Dozentin belegen ihren Weg.

Abgerundet wird diese ganz besondere Ausstellung durch die ganz besonderen Werke von SAXA, die Literatur und Bildende Kunst verbinden und vereinen.

SAXA alias Sascha Lehmann, geboren 1975, ist mittlerweile in zahlreichen Ausstellungen, Sammlungen und Institutionen im In- und Ausland mit seinen Werken zu finden. Werke voller Worte, die Bilder schaffen, handgeschriebene Verbildlichung von Texten — aus Gedanken, Gedichten Biografien, Interviews und Zitaten entstehen die Werke – von Hand mit Tusche geschrieben – Wortmalerei. Die Verbindung von Malerei und Literatur, der Text ist gleichermaßen die Beschreibung des Bildes.

Schwerpunkte von SAXAS Schaffen sind hier die Portraits – handgefertigte Siebdrucke auf feinem Papier,  bestehend aus Beschreibungen und Texten zu den jeweiligen Personen.

So wird Kunst zu dem, was es immer schon war, eine Ausdrucksform, eine Mitteilung an die Welt und die Menschen

Vernissage ist am Sonntag,

12. November 2023 um 11.30 Uhr

Die Einführung wird Maria Franz halten.

Um der Veranstaltung auch den musikalisch passenden Rahmen zu geben, werden Sie von Christoph Stadlter (Gitarre) sowie Jens Bunge (Minharmonika) unterhalten.

Sollten Sie den Termin nicht nutzen können, ist das selbstverständlich kein Problem.
Die Ausstellung läuft bis zum 23. Dezember 2023.

Die regulären Öffnungszeiten der Galerie Kulturraum sind Di – Fr 14 – 18 Uhr, Sa 11 – 17 Uhr und So 14 – 17 Uhr.

Idealerweise werden wir nach individueller Absprache den Zugang zu der Ausstellung auch außerhalb der Öffnungszeiten ermöglichen, gerne per Email  info@galerie-kulturraum.com oder telefonisch 06232 620002.

 

Und für alle (Not-)Fälle gibt es ja auch noch unseren dauergeöffneten Online-Shop.

Noch ein paar Worte zum KULTURRAUM SPEYER selbst:

Im Hohenfeldschen Hof – heute Sophie la Roche Haus – auf der ersten Etage zeigen die Galeristen Maria Franz & Anton Bronich auf den über 300 qm farbenfrohe abstrakte und konkrete Malerei, Grafik, Skulpturen und Kunstdrucke. Mehrere wechselnde Präsentationen über das Jahr gehören zu den Highlights der Stadt Speyer. Die Künstler der ersten Stunde und weitere auch internationale Künstler sind mit dem Kulturraum und den Galeristen freundschaftlich verbunden. Unsere Services bietet die klassischen Leistungen einer Galerie wie dem Verkauf von Bildern, Skulpturen und Kunstobjekten sowie Installationen. Hinzu kommt die fachgerechte Einrahmung nach Maß von Meisterhand.

Gerne unterstützen wir auch durch unsere professionelle Beratung sowie unsere große Kompetenz in puncto Inszenierung und Realisierung bei der Gestaltung Ihrer Wohn- und Geschäftsräume. Und last but not least unterstützen wir Sie in allen Fragen rund um Kunst als Wertanlage.

Corona? Ein wahrlich leidiges Thema, aber auch das hält sich bei uns im Rahmen. Natürlich halten wir uns an die empfohlenen und festgelegten Hygienevorschriften. Zudem ist in den weitläufigen sonnendurchfluteten hohen Räumen ein Mindestabstand leicht einzuhalten.

Wir sind für Sie da:

Maximillianstraße 99 (Nähe Dom)

Dienstag – Freitag, 14.00-18.00 Uhr

Samstag  11.00 – 17.00 Uhr

Sonntag 14.00 – 17.00 Uhr