Zwei Malerfreunde

Wolfgang Blanke hat eine vielschichtige Bildsprache. In der Gegenstandsauflösung, welche die Bearbeitung der Farbe in den Vordergrund stellt, wird das Seherlebnis selbst thematisiert.

Blanke malt Bilder, die sich ständig wandeln, die immer neue Entdeckungen ermöglichen, das Figürliche ist nur Aufhänger. Ein Spiel mit dem Figur-Grund-Verhältnis, lockere Pinselführung, Sichtbarmachung des malerischen Prozesses durch Lasuren. 

Es sind sensible Übereinstimmungen von Material Werkzeug und Verfahren und deshalb ist es auch selbstverständlich, dass er keine industriell fertigen Farben verwenden kann. 

Aus Rohstoffen fertigt er die Malstoffe, Gummi Arabicum, Leim, Kasein, Öl, Harz, Wachs, Pigmente, weißer Malgrund ist auch hier ein bestimmendes Element

Keine der Arbeiten weist präzise, fest umrissene Konturen auf, figürliche oder dinghafte Motive sind unlösbar und gleichsam atmosphärisch mit ihrem malerischen Umfeld verwoben. Der Eindruck entsteht aus dem fein abgestimmten Auftrag der Farben in unterschiedlicher Transparenz, teils deckend, teils lasierende Schichten, die eine verhaltene Leuchtkraft verleihen.

Die Farblagen sind nicht streng voneinander getrennt und vermitteln dadurch eine Unschärfe des Sujets, eine Formvermischung, die alles wie durch einen Schleier erscheinen lässt.  Wolfgang Blanke nimmt sie mit seinen Motiven in eine andere Sphäre, in einen Schwebezustand zwischen Konkretisierung und Auflösung, 

Diese Bildsprache vermittelt genügend anschauliche Vorgaben, um die Vorstellungskraft und die Assoziationen des Betrachters in eine bestimmte Richtung zu lenken, lässt gleichzeitig aber auch Raum für die eigene Sichtweise.

Räume sind nur vage angedeutet, in denen sich das Geschehen ereignet,  Szenen mit offenem Ausgang, unterschiedliche Lebenssituationen. 

Seit vielen Jahren experimentiert W.B. als freier Maler mit unterschiedlichen Bindemitteln und hat aus den praktischen Erfahrungen die Bedeutung der Maleigenschaften für das Malen in einem Fachbuch festgehalten. Er vermittelt mit der Technik der Emulsion eine durchscheinende Malerei ähnlich der Wirkung des Aquarellierens – nach eigenen Rezepten – eine suggerierende Leichtigkeit des Farbauftrags, die je nach Bildthema die Seele zum Schwingen bringt. Die sinnliche Qualität der Farbe wird hervorgehoben, die dominierender Ausdrucksträger der Kompositionen ist.

Udo Pfeiffer Seine Landschaftsbilder sind kein Abbild der wirklichen Natur, er abstrahiert sie, bringt sie in eine Ordnung und rhythmisiert sie. Durch die Linienführung und die Fluchtpunktperspektive wird der Betrachter in das Bild hineingezogen. Die an die Rheinebene erinnernden Baumlandschaften kommen einem bekannt vor, man wandelt in den Bildern auf vertrauten Pfaden und begibt sich gleichzeitig auf eine inspirierende Phantasiereise

Er widmet sich der unberührten Natur,  es ist sein Thema, besonders Bäume, Alleen, Wäldern,  die Felder mit Begrenzungslinien, Wiesen, die  in ein üppiges Blumenfeld im Pointillismus-Stil locken. Trotz der Abwesenheit des Menschen ist die Natur nicht wild und chaotisch, es wohnt ihr nichts Beängstigendes inne, sondern sie wird in einen Rahmen gebettet, quasi kultiviert und von einer warmen, beruhigenden Ordnung beherrscht. Die Kraft der Natur ist überall durch die Jahreszeiten zu spüren, Bildwelt und Weltbild verschmelzen kraftvoll in dem zeichenhaften Ausdruck der Landschaftlichkeit.  Sonnenverwöhnte Felder,  Perspektiven vom Blumenfeld im Vordergrund – immer weiter und tiefer bis zur schattenhaften Bewaldung am Horizont.

Pfeiffer führt den Betrachter durch die Reihungen, man kann darin nicht verloren gehen, findet seinen Weg. 

Außer der Landschaft sind die Himmelsdarstellungen bedeutend, von hell, licht, heiter, frühlingshaft bis zu abendlichen, teilweise sogar dramatischen Verfärbungen, ein Schauspiel, Wetterleuchten  in rot/lila/Töne, die die Felder teilweise in das Farbspiel mit einbezieht. Im Gegenlicht erstrahlen die Bäume und  die untergehende gleißende Sonne färbt die Heide- oder Lavendellandschaft, bringt sie zum Leuchten/Glühen. 

Seine Farbpalette wirkt anregend, zaubert Farbe in die Räume,  manchmal ist sie sogar verhalten – wie in dem großen Gemälde „Reflexionen“– erinnernd an das Tadsch Mahal in Indien –   eine Traumwelt,  Baumreihen erscheinen im  sanftem Licht oder wie im Nebel  und lässt uns den Blick nach innen richten, fast meditativ wirkt das Bild,  strahlt Ruhe aus.

In Mischtechnik auf Leinwand weiten sich seine Natur-Ausschnitte, breiten sich um die Ecke/Kanten aus, es scheint, als sei die Leinwand nicht die Begrenzung, sie führt uns weiter macht neugierig ob es auch noch auf der Rückseite  weitergeht..

Vernissage ist am Sonntag, 16. Juli 2023 um 11.30 Uhr.

Die Einführung wird Maria Franz halten.

Um der Veranstaltung auch den musikalisch passenden Rahmen zu geben, werden Sie von Anna Heinke (E-Piano) sowie Sinthu Solomon (Gesang) unterhalten.

Idealerweise werden wir nach individueller Absprache den Zugang zu der Ausstellung auch außerhalb der Öffnungszeiten ermöglichen, gerne per Email  info@galerie-kulturraum.com oder telefonisch 06232 620002.

Und für alle (Not-)Fälle gibt es ja auch noch unseren dauergeöffneten Online-Shop.

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Noch ein paar Worte zum KULTURRAUM SPEYER selbst:

Im Hohenfeldschen Hof – heute Sophie la Roche Haus – auf der ersten Etage zeigen die Galeristen Maria Franz & Anton Bronich auf den über 300 qm farbenfrohe abstrakte und konkrete Malerei, Grafik, Skulpturen und Kunstdrucke. Mehrere wechselnde Präsentationen über das Jahr gehören zu den Highlights der Stadt Speyer. Die Künstler der ersten Stunde und weitere auch internationale Künstler sind mit dem Kulturraum und den Galeristen freundschaftlich verbunden. Unsere Services bietet die klassischen Leistungen einer Galerie wie dem Verkauf von Bildern, Skulpturen und Kunstobjekten sowie Installationen. Hinzu kommt die fachgerechte Einrahmung nach Maß von Meisterhand.

Gerne unterstützen wir auch durch unsere professionelle Beratung sowie unsere große Kompetenz in puncto Inszenierung und Realisierung bei der Gestaltung Ihrer Wohn- und Geschäftsräume. Und last but not least unterstützen wir Sie in allen Fragen rund um Kunst als Wertanlage.

Corona? Ein wahrlich leidiges Thema, aber auch das hält sich bei uns im Rahmen. Natürlich halten wir uns an die empfohlenen und festgelegten Hygienevorschriften. Zudem ist in den weitläufigen sonnendurchfluteten hohen Räumen ein Mindestabstand leicht einzuhalten.

Wir sind für Sie da:

Maximillianstraße 99 (Nähe Dom)

Dienstag – Freitag, 14.00-18.00 Uhr

Samstag  11.00 – 17.00 Uhr

Sonntag 14.00 – 17.00 Uhr